Maui – Road to Hāna und wieder zurück nach Kihei

19. Februar 2016

620 Kurven auf 83.5 Kilometern, 59 Brücken und eine Strasse – die Strasse nach Hāna. Und diese Strasse ist die einzige Möglichkeit, Hāna zu erreichen, mal abgesehen von der Möglichkeit über die Südroute untenrum dort hin zu gelangen aber mehr dazu später.

Also, was bietet dann Hāna so besonderes, dass man diese Strecke unter die Räder nehmen muss? 709 Einwohner verteilt auf neun Quadratkilometern, eine Kirche und ansonsten einfach nichts.

Die Hawaii State Routes 36 und 360 – besser bekannt als „The Road to Hāna“ – führen von der einstigen Zuckerrohrstadt Kahului an der Nordküste Mauis entlang der Ostküste zum kleinen verschlafenen Örtchen Hāna. Nicht die Stadt ist es, sondern die Strasse selbst, die fasziniert. Treffend dafür ist das Sprichwort „Der Weg ist das Ziel“.

Nun sind wir also bereits um 8 Uhr in Kihei losgefahren, um die Strecke vor den weiteren Touristen in Angriff zu nehmen. Bewaffnet waren wir mit der „road to Hāna“-Audio CD welche uns Thomas, unser Vermieter, in der Wohnung bereitgelegt hat.

Es war als wäre die ganze Welt ein wenig langsamer geworden. Von Kurve zu Kurve schien das Durchatmen leichter zu fallen. Denn auch das bedeutet Aloha – „Atem des Lebens“. Und zusammen mit dem vielen Wasser umgab uns im tropischen Regenwald im Osten Mauis die geballte Ladung Aloha. In Form von Sauerstoff, der uns durch die ganze Pflanzenvielfalt zuteil wird, sowie durch die Lebensweise der Menschen hier, die nach wie vor ihre Hawaiianischen Traditionen leben.
Das Wetter war sehr abwechslungsreich; Sonne und Regen wechselten sich rege ab. Doch der grosse Wolkenbruch blieb uns bis zum späten Nachmittag erspart.

Nur eines der vielen Highlights entlang des Weges: die Ke’anae Peninsula mit ihrer schroffen Küstenlinie. Schwarze Lava-Zinnen ragen aus dem Boden wie die zerstörten Reste einer alten Stadtmauer. Und tatsächlich wurde dieses Gebiet im Jahr 1946 von einem Tsunami überrollt und fast vollständig zerstört. Einzig eine alte Steinkirche blieb weitestgehend verschont und steht hier heute noch.

Mit der Stimme der Audio CD in den Ohren näherten wir uns dem Örtchen Hāna. Vorher jedoch erwartete uns noch ein Stop im Wai’anapanapa State Park. Darauf haben wir uns so sehr gefreut und nun endlich konnten wir unsere Füsse in diesen tiefschwarzen Sand des Pa’iloa Beach wühlen.

In Hana angekommen führte unser Weg weiter – entgegen aller guten Ratschläge – auf dem Piilani Highway entlang der Kehrseite des Haleakala von Kipahulu nach Ulupalakua.

Tatsächlich wurde der Piilani Highway von hier an deutlich ruppiger. Auf einer Strecke von etwa acht Kilometern war die Strasse unbefestigt und schaukelte uns stellenweise ordentlich durch. Doch mit unserem  Jeep Wrangler war dies kein Problem. Die sich laufend  ändernde Strassenbeschaffenheit passte zur Szenerie, die sich vom üppigen Dschungel nach und nach zur Trockengras- und schließlich zur kargen Felslandschaft an den südlichen Ausläufern des Haleakala wandelte. Zu guter Letzt, als Alles überstanden schien, machten wir noch die Bekanntschaft mit einem Buschfeuer, welches leider fast schon alltäglich ist auf Maui in dieser Jahreszeit. Die Erfahrung, die Hitze des Feuers zu spüren war dann doch speziell.

Als stolze „Hana Highway Road Warrior“ erreichten wir nach zwölf Stunden müde aber glücklich wieder Kihei.

 

 

 

 

 

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